ClimApro

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Die Studie climApro wurde von der Bundessparte Industrie der WKÖ beim Institut für Industrielle Ökologie 2018 in Auftrag gegeben und im August 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel war es, im Rahmen von drei Szenarien genauer zu betrachtet, welches Potenzial ein verstärkter Aufbau von Wertschöpfungsketten in Österreich im Hinblick auf klimaschonendere Produktion gegenüber der Produktion in anderen Herstellländern (EU-Länder ebenso wie nicht-EU-Länder) hätte. Zusätzlich wurden mögliche negative Auswirkungen einer Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland („Carbon Leakage“) analysiert.

Hintergründe

Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen) machen vor nationalen Grenzen nicht Halt. Das wesentliche Ziel im Kampf gegen den Klimawandel ist daher, Beiträge zur globalen THG-Reduktion zu liefern. Werden Güter konsumiert, so entstehen Emissionen durch Produktion und Transport oft an ganz anderen Orten dieser Welt. Der so entstehende CO2-Rucksack eines Produktes kann mittlerweile sehr gut berechnet werden – und damit seine globale Gesamtbelastung. Die 2017 veröffentlichte Studie climAconsum wies nach, dass sich in einer solchen konsumbasierten Betrachtung die österreichische THG-Bilanz massiv verschlechtert, nämlich um + 50 % CO2, da viele Importgüter einen hohen CO2-Rucksack mit sich tragen. Ebenso zeigte sich, dass vergleichbare Güter aus österreichischer Herstellung bei der Produktion deutlich weniger THG emittieren – u.a. aufgrund der fortschrittlichen Produktionsmethoden, der hohen Effizienz und des guten Energiemixes.

Die Szenarien sind als Planspiel mit echten Zahlen zu verstehen. Sie sollen der interessierten Öffentlichkeit und der Politik zeigen, dass eine globale Treibhausgasreduktion nur dann erreicht wird, wenn man die Produktion von Gütern dort forciert, wo dies technologisch am fortschrittlichsten und emissionsärmsten zustande gebracht wird. Die Ergebnisse der Studie sollen helfen, sinnvolle Wege für die Verbindung von Klimaschutz und wirtschaftlicher
Wertschöpfung zu erkennen, um sie gezielt fördern zu können.

Links

[der Studie]


Kurzfassung