Fakten zur österreichischen Industrie

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Unternehmensstrukturen: 265 Industrieunternehmen gelten als sogenannte Leitbetriebe, die im Verbund mit jeweils bis zu tausend KMUs agieren. Diese Leitbetriebe sichern durch ihre Tätigkeit das 2,3-fache ihrer eigenen Wertschöpfung und sogar das 2,6-fache ihrer eigenen Beschäftigtenzahlen in der gesamten heimischen Wirtschaft.

Markterfolge: Die österreichische Industrie weist eine Exportquote von 63 % auf und ist für fast drei Viertel der österreichischen Gesamtexporte verantwortlich. Sie ist damit Hauptträger eines massiven Exportwachstums seit der Jahrtausendwende: In knapp mehr als eineinhalb Jahrzehnten haben sich die österreichischen Exporte (nominell) fast verdoppelt.

Internationalisierung: Die Direktinvestitionen der österreichischen Industrie im Ausland haben sich seit 2006 um mehr als 60 % erhöht. In dieser Steigerungsrate spiegeln sich neue Chancen auf internationalen Märkten, aber auch verschlechterte Rahmenbedingungen für industrielle Tätigkeit in Österreich.

Industrieanteil an gesamter Wirtschaft: Obwohl der Anteil der Industrieunternehmen an der Gesamtzahl der Unternehmen bei nur 1,4 % liegt, sorgt die Industrie unmittelbar für rund 16 % aller heimischer Arbeitsplätze und erwirtschaftet 38 % des Produktionswerts der gewerblichen Wirtschaft Österreichs.

Einkommen: Die österreichische Industrie zahlt deutlich über dem Durchschnitt liegende Bruttomonatsgehälter (2015 durchschnittlich 4.260 Euro) und Bruttomonatslöhne (2015 durchschnittlich 2.808 Euro). Seit der Wirtschaftskrise 2009 wachsen die Einkommen in Österreich weit rascher als im EU-Durchschnitt, was angesichts vergleichbarer Produktivitätszuwächse die Lohnstückkostenposition verschlechtert.

Qualifikation: Die österreichische Industrie bildet jeden siebenten Lehrling aus und sorgt damit für einen hervorragend ausgebildeten Nachwuchs an Fachkräften. Im Jahr 2016 ist sie erstmals zur zweitgrößten Ausbildungssparte – nach Gewerbe und Handwerk – aufgestiegen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich der Anteil der Industrielehrlinge an den Lehrlingen insgesamt um fast 25 % erhöht.

Umwelt&Energie: Der österreichischen Industrie ist es in den letzten 20 Jahren gelungen, die Emissionen erheblich zu reduzieren, auch bei Treibhausgasen. Bei anderen Emissionen und beim Energieverbrauch konnte das Produktionswachstum vom Umwelt- und Energieverbrauch entkoppelt werden.

Forschung: Die österreichische Industrie investiert jährlich deutlich mehr als vier Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung, dies entspricht mehr als 60 % der Forschungsausgaben des Unternehmenssektors. Im EU-Vergleich lag Österreich im Jahr 2014 (letztverfügbare Werte) mit einer Forschungsquote von 3,07 % hinter Finnland (3,17 %) und Schweden (3,16 %), aber knapp vor Dänemark (3,05 %) und vor Deutschland (2,87 %). Der EU-Durchschnitt befand sich bei 2,03 %.