Industriewiki:Über IndustrieWiki
Österreich ist ein Industrieland. Mit einer Gesamtfläche von knapp 84.000 km², die alleine zu 2/3 von den Alpen eingenommen werden, steht für industrielle Tätigkeiten verhältnismäßig wenig Raum zur Verfügung. Hinzu kommt ein mittlerweile schier unüberschaubares Bündel von lokalen, nationalen und europäischen Rechtsvorschriften im Umweltbereich, die in vielen Fällen nicht optimal aufeinander abgestimmt sind. Damit können die Entwicklungsmöglichkeiten von Unternehmen gehemmt oder gar eingeschränkt werden.
Hintergrund
Vor diesem Hintergrund erscheint es umso wichtiger, als betroffener Akteur nicht den Überblick über den rechtlichen und organisatorischen Rahmen zu verlieren. Dies gilt nicht nur für die Unternehmen selbst, sondern auch für die verantwortlichen Verwaltungsebenen, die Gesetzgeber, die Interessensvertretungen, viele Serviceinstitutionen im Bereich Gründung und Unternehmensberatung und nicht zuletzt auch für eine interessierte Öffentlichkeit.
Ideenansätze
Gerade im umwelt- und energierechtlichen Bereich besteht aufgrund des rasch wachsenden Volumens an neuen Regulierungen bzw. gesetzlichen Überarbeitungen ein großer Bedarf an kompakten Textinformationen, die einen raschen Einblick in Neues geben. Darüber hinaus sind gerade standortpolitische Entscheidungen an geographisch mehr oder weniger „verortbare“ Rahmenbedingungen (Flächenwidmung, Vorbelastung von Wasser, Luft und Boden, Gefahrenpotentiale, Infrastruktur, Naturschutz-Kategorien, etc.) gebunden. Gebündeltes Wissen darüber wird aber trotz des Internetzeitalters nach wie vor nur mangelhaft zur Verfügung gestellt.
So entstand die Idee, auf möglichst kompakter Basis
- die wichtigsten umwelt- und raumordnungsrechtlichen Einflussfaktoren auf bestehende und künftige industrielle Standorte in Österreich darzustellen,
- den Rechtsrahmen im Bereich Umwelt, Arbeit, etc. kompakt abzubilden
- auf vorhandenes Kartenmaterial (WEB-GIS Anwendungen) zu den einzelnen Rechtsmaterien zu verweisen.
Realisierung
Basis für die Entwicklung dieser Website war die Idee, den Anwendern sowohl didaktische Übersichtlichkeit als auch einen spielerischen, entdeckerischen Zugang zu den Themenkreisen zu ermöglichen. Das IndustrieWiki bildet eine einfache und robuste Ausgangsplattform, von der aus die jeweils relevanten Informationen rascher im Web gefunden werden können. Auch Benutzern aus der Verwaltung, die in vielen Fällen nur eine einschlägige Spezialmaterie betreuen, sollen eine bessere Übersicht über synergetische und kontraproduktive Einflussfaktoren, die nicht in ihrem direkten Kompetenzbereich liegen, bekommen können. Die Hoffnung auf ein in sich schlüssigeres und besser abgestimmtes Umwelt- und Raumordnungsrecht schwingt dabei selbstverständlich mit.
Die Website ist nicht zuletzt als „bewusstseinsbildende Maßnahme“ zu verstehen. Sie veranschaulicht die Komplexität der Materie, mit der sich Unternehmen neben anderen bürokratischen Herausforderungen wie Steuerrecht, Handelsrecht, ArbeitnehmerInnenschutz, … tagtäglich auseinandersetzen müssen. Regelmäßige „Initialzündungen“ für eine generelle Debatte über die derzeitige österreichische Standort-, Umwelt- und Wirtschaftspolitik sind schließlich mehr denn je von Nöten.